Die Rühlmannorgel
in der St. Andreaskirche Lutherstadt Eisleben
Zur Geschichte und den geplanten Baumaßnahmen
Im Zuge der Kircheninstandsetzung 1876/77 baute Wilhelm Rühlmann (Zörbig) eine neue Orgel mit 35 Registern auf 3 Manualen und Pedal. 1939-41 erweiterte die Fa. W. Sauer (Frankfurt/O.) die Disposition auf 42 Register, stellte die mechanische Traktur auf Elektropneumatik um und installierte einen fahrbaren Spieltisch. In späteren Jahrzehnten erfolgten z.T. tiefgreifende Veränderungen in klanglicher und technischer Hinsicht, welche nach heutigem Kenntnisstand zum großen Teil negativ zu bewerten sind.
Ziel der geplanten Maßnahme ist die technische und klangliche Optimierung der vorgefundenen Substanz im
Sinne Rühlmanns unter besonderer Berücksichtigung des originalen Pfeifenwerkes. Die gesamte Orgel wird gereinigt, die veraltete Elektrik erneuert und die Wind-anlage instand gesetzt, das Pfeifenmaterial überarbeitet bzw. teilrestauriert. Die elektrische Traktur und der Schwellkasten werden grundlegend erneuert. Gleichzeitig werden die behutsame Angleichung an den Original-zustand und moderne Ansprüche an die Konzertpraxis, wie eine elektronische Setzeranlage und die Erhöhung der Wartungsfreundlichkeit realisiert. Damit erhält die St. Andreaskirche ein Konzertinstrument, das ihrer reformationsgeschichtlichen Bedeutung als Luthers letzter Predigtkirche entspricht.
Gesamtkosten: 400.000 €
Förderung: 235.000 € Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes, Denkmalpflegeförderung Sachsen-Anhalt, 100.000 € Orgelfonds der EKM, Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda, 22.000 Lotto-Toto, 5.000 Sparkasse MSH, 3.000 € Stiftung Orgelklang,
Eigenmittel: 40.000 €, davon noch offen: 10.000 €
(Stand April 2022)
Kontakt: Evangelischer Kirchengemeindeverband, Andreaskirchplatz 11, 06295 Lutherstadt Eisleben,
Tel. 03475-602229, Fax 612345,
www.ev-kirche-eisleben.de
ev_pfarramt@kirche-in-eisleben.de
KMD Thomas Ennenbach, Tel. 03475-747690
Orgel-Spendenkonto: Kreiskirchenamt Sangerhausen, Sparkasse Mansfeld-Südharz, IBAN: DE77 8005 5008 0390 1081 70
BIC: NOLADE21EIL
„Spende Orgel St. Andreas Eisleben“
Blick in das Oberwerk der Orgel
Neue Disposition
I.Manual Hauptwerk C-g³
⦁ Principal 16′
⦁ Bordun 16′
⦁ Principal 8′
⦁ Viola da Gamba 8′
⦁ Rohrflöte 8′
⦁ Octave 4′
⦁ Hohlflöte 4′
⦁ Quinte 2 2/3′
⦁ Octave 2′
⦁ Mixtur 4fach
⦁ Cymbel 3fach
⦁ Englisch Horn 16′ Transmission 40
⦁ Trompete 8′
⦁ Trompette 4′ Tr. 41
Koppeln: II-I, III-I, Sub III-I, Super III-I
II.Manual Oberwerk C-g³
⦁ Lieblich Gedackt 16′ Tr. 29
⦁ Geigenprincipal 8′ Tr. 30
⦁ Gedackt 8′
⦁ Quintadena 8′
⦁ Salicional 8′ Tr. 33
⦁ Schwebung 8′ Tr.34
⦁ Principal 4′
⦁ Flauto amabile 4′
⦁ Nasat 2 2/3’
⦁ Octave 2′
⦁ Terz 1 3/5′
⦁ Quinte 1 1/3’
⦁ Scharf 3fach
⦁ Cromorne 8′
Tremulant
Koppeln: III-II, Sub III-II, Super III-II
III.Manual Schwellwerk C-g³
⦁ Lieblich Gedackt 16′ C-g““
⦁ Geigenprincipal 8′ C-g““
⦁ Doppelflöte 8′ C-g““
⦁ Bordun 8′ Tr. 29
⦁ Salicional 8′
⦁ Vox coelestis 8′
⦁ Octave 4′
⦁ Fugara 4′ Tr. 30
⦁ Flauto dolce 4′ Tr. 31
⦁ Piccolo 2′
⦁ Mixtur 3fach
⦁ Oboe 8′
⦁ Trompette 4′
Koppeln: Sub III-III, Super III-III
Pedal C-f‘
⦁ Principalbaß 16′
⦁ Violon 16′
⦁ Subbaß 16′
⦁ Zartbaß 16′ Tr. 29
⦁ Quintbaß 10 2/3′
⦁ Octavbaß 8′
⦁ Violoncello 8′ Tr. 30
⦁ Salicetbaß 8′ Tr. 33
⦁ Gedacktbaß 8′
⦁ Octavbaß 4′
⦁ Flöte 2′ Tr.38
⦁ Mixtur 3fach Tr. 39
⦁ Posaune 16′
⦁ Trompete 8′
⦁ Tenoroboe 8′ Tr. 40
⦁ Trompette 4′ Tr. 41
Koppeln: I-P, II-P, III-P
Im Zuge der Kirchenrestaurierung in den Jahren 1876/77 wurde die Westempore von 1616 bis zum westlichen Pfeilerpaar erweitert und eine neue Orgel (III/35) von Wilhelm Rühlmann (Zörbig) aufgestellt. 1939-1941 wurde von der Firma Wilhelm Sauer (Frank-furt/Oder) die ursprünglich mechanische Traktur auf Elektropneumatik umgestellt und sieben Register hinzugefügt. Ein fahrbarer Spieltisch wurde an der Emporenbrüstung aufgestellt und 1982 durch einen neuen ersetzt. Die Orgel besitzt 42 Register auf 3 Manualen und Pedal mit insgesamt 2682 Pfeifen.